Zum Senior in 6 Monaten? Wie soll das gehen?

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Immer wieder werden wir ungläubig gefragt, wie es funktionieren soll, dass Junior Web Entwickler:innen in 6 Monaten zu Seniors werden. Schließlich wird man zum Senior doch hauptsächlich durch Erfahrung und die kommt ja nur mit der Zeit. Oder?

Sehen wir uns mal an, wie es Juniors gelingt, auch ohne jahrelange Berufserfahrung zum Senior zu werden. Zunächst müssen wir aber eine Frage klären:

Was ist ein Senior?

Je nach Unternehmen gibt es unterschiedliche Definitionen dafür, was Senior Web Developers ausmacht. Manche Unternehmen haben einen Kriterienkatalog oder ein Career Framework, das die Anforderungen an Senior Entwickler:innen definiert.

In anderen Unternehmen geht es schlicht um die Zeit, die Entwickler:innen schon in ihrem Job verbracht haben. So könnte eine Junior Entwicklerin nach 3 bis 5 Jahren automatisch zum Senior werden.

Bei der DevCraft Academy haben wir uns mit Top-Entwickler:innen und Führungskräften von Unternehmen wie Facebook, GitLab oder Google ausgetauscht. Aus diesen Gesprächen ist unsere Definition von Juniors und Seniors gereift:

Juniors

  • Kenntnisse: Verfügen über rudimentäre Kenntnisse in der Web-Entwicklung.
  • Architektur: Kennen meist nur eine Art, Applikationen zu bauen.
  • Komplexität: Können an Aufgaben mit geringer Komplexität arbeiten.
  • Lösungen: Versuchen, irgendeine Lösung für eine konkrete Aufgabe zu finden.
  • Debugging: Bleiben oft ratlos stecken, wenn unerwartete Probleme auftreten.
  • Selbständigkeit: Benötigen häufig Unterstützung bei Problemen oder technischen Entscheidungen.
  • Mentoring: Benötigen Mentoring von Seniors für ihre Weiterentwicklung.
  • Qualität: Machen sich wenige Gedanken über die langfristigen Auswirkungen ihres Codes.
  • Kommunikation: Kommunizieren innerhalb des Entwicklungsteams.

Seniors

  • Kenntnisse: Verfügen über tiefgreifendes Wissen in der Web-Entwicklung, Software-Architektur und Entwicklungsprozessen.
  • Architektur: Greifen auf eine Vielzahl an architektonischen Patterns zurück, um effiziente, performante und sichere Lösungen zu entwickeln.
  • Komplexität: Können Aufgaben mit beliebiger Komplexität bewältigen.
  • Lösungen: Wägen die Vor- und Nachteile mehrerer Lösungen ab.
  • Debugging: Beherrschen Tools und Techniken, um Fehler schnell einzugrenzen und zu beheben.
  • Selbständigkeit: Schaffen ihre Aufgaben komplett eigenständig.
  • Mentoring: Fördern andere Entwickler:innen durch ihren Rat und Beistand.
  • Qualität: Achten auf hochwertigen Code und halten die technischen Schulden gering.
  • Kommunikation: Kommunizieren souverän über Teamgrenzen hinweg mit Kund:innen und anderen Stakeholdern.

Performance

Abgesehen von den qualitativen Vorteilen, die Seniors bieten, kriegen sie in der gleichen Zeit auch wesentlich mehr weiter. Expert:innen sprechen von der 2- bis 4-fachen Performance, die Seniors im Vergleich zu Juniors erbringen.
Im Buch „Facts and Fallacies of Software Engineering” illustriert Autor Robert L. Glass sogar, dass die besten Entwickler:innen bis zu 28x so produktiv wie die schlechtesten sind.
Da Senior-Entwickler:innen im Durchschnitt weniger als das Doppelte von Juniors verdienen, macht sie das zu wahren Schnäppchen. Besonders, wenn man berücksichtigt, dass Juniors zusätzlich noch Support von Seniors benötigen.

Wie wird man zum Senior?

Stellt man diese Frage, kommt meist wie aus der Pistole geschossen: „Durch Erfahrung!
Bei genauerer Nachfrage, was denn diese mysteriöse Erfahrung sei, herrscht aber große Unsicherheit. Intuitiv denken wir erstmal an die Berufsjahre, die eine Person schon auf dem Buckel hat.
Gleichzeitig ist aber allen klar, dass zwei Entwickler:innen mit gleich vielen Berufsjahren sehr unterschiedliche Erfahrungslevels aufweisen können. Relevant ist vor allem, wie sie diese Jahre verbracht haben:
  • Projekterfahrung: Hat die Person an vielen unterschiedlichen Projekten gearbeitet oder immer am gleichen oder an gleichartigen?
  • Kenntnisse: Konnte die Person Erfahrung mit diversen Technologien, Best-Practices und Architekturen sammeln? Hat sie sich in dem Zeitraum kontinuierlich weitergebildet?
  • Probleme lösen: Musste die Person viele verschiedene Herausforderungen überwinden und eigenständig Lösungen dafür finden?
  • Feedback und Mentoring: Bekam die Person fortwährend konstruktives Feedback auf ihre Arbeit, um ihre Fähigkeiten zu schärfen? Standen ihr erfahrene Entwickler:innen zur Seite, die ihr im entscheidenden Moment den Weg wiesen?
  • Teamwork: War die Person Teil verschiedener Teams mit vielfältigen Personen und konnte so an ihren kommunikativen und organisatorischen Fähigkeiten arbeiten?
Wenn wir Erfahrung derartig aufschlüsseln, erkennen wir, dass der Zeitraum dafür eine untergeordnete Rolle spielt. Viel wichtiger ist es, diese Erfahrungswerte schnell und gezielt aufzubauen.

Mit der DevCraft Academy zum Senior

Genau zu diesem Zweck haben wir die DevCraft Academy gegründet. Unser Programm zielt auf alle Aspekte des Erfahrungsaufbaus ab und ist zudem individuell an einzelne Entwickler:innen angepasst, damit sie in kürzester Zeit das Maximum an Erfahrung für sich herausholen.

So gehen wir dabei vor:
  • Wir statten Entwickler:innen in täglichen Wissenseinheiten mit den Kenntnissen aus, die für Senior Web Developer essentiell sind und die ihnen bislang noch fehlen.
  • Zu jeder Wissenseinheit gibt es kniffelige Übungen, um die Kenntnisse zu vertiefen und die Kompetenz aufzubauen, Probleme zu lösen.
  • Die Entwickler:innen erhalten Feedback auf all ihre Lösungen. Außerdem trainieren sie, anderen konstruktives Feedback zu geben, um sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
  • Zusätzliche Projekterfahrung sammeln Entwickler:innen in mehreren Team-Projekten. Dabei trainieren sie in der Praxis moderne Web-Entwicklung, Entwicklungsprozesse und Teamwork.
  • In wöchentlichen Mentoring-Sessions kümmern sich unsere erfahrenen Top-Entwickler:innen um alle offenen Fragen und zeigen Lösungsansätze, wenn man mal nicht weiter weiß.
Mit diesem Mix aus Theorie, Praxis und Mentoring und der individuellen persönlichen Anpassung des Programms schaffen es Entwickler:innen, innerhalb weniger Monate all die Erfahrung aufzubauen, die Senior Entwickler:innen auszeichnet.

Da unser Programm berufsbegleitend ist, werden ihre Fortschritte schon nach wenigen Wochen im Arbeitsalltag sichtbar.

So werden Entwickler:innen innerhalb kürzester Zeit zu kompetenten und produktiven Mitgliedern ihrer Entwicklungsteams. Sie gewinnen mehr Sicherheit und mehr Freude an der Entwicklung und reifen zu zuverlässigen Developer-Persönlichkeiten heran.

Und am verblüfftesten sind sie meist selbst, welchen gewaltigen Sprung sie in wenigen Monaten gemacht haben.
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Über mich

Clemens hatte immer schon ein Herz für Juniors. In seiner über 20-jährigen Laufbahn als Software-Developer und CTO kümmerte er sich in in zahlreichen Unternehmen darum, Juniors möglichst schnell zu selbständigen Development-Profis zu machen.

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